Verhütung und Thromboserisiko


Das Risiko für die Entwicklung einer Thrombose bei Frauen im gebärfähigen Alter liegt im Allgemeinen unter 1:1000 und ist damit ein seltenes und ungewöhnliches Ereignis gleichermaßen. In den letzten Jahren wurde über schwere bis hin tödliche Thrombosen und Lungenembolien im Zusammenhang mit der Antibabypille vermehrt berichtet. Im Vorfeld der Pilleneinnahme muss bei jeder Frau das individuelle Thrombose Risiko eingeschätzt und die Wahl der Verhütungsmethode daran ggf. angepasst werden.

Die zurückliegende Thrombose ist eine Kontraindikation für den Einsatz jeglicher östrogenhaltiger Verhütungsmittel, wobei auch die gleichzeitige Einnahme eines gerinnungshemmenden Medikamentes im Anschluss an eine Thrombose nicht zu Aufhebung dieser Kontraindikation führt. Betroffenen Patientinnen ist dennoch die Möglichkeit gegeben je nach individueller Situation eine orale oder lokalapplizierte Verhütungsmethode anzuwenden. Eine Besonderheit der Thrombose Entwicklung besteht darin, dass Thrombosen unter Pilleneinnahme sich nicht selten an untypischen Stellen im Körper entwickeln wie beispielsweise im Armvenenbereich aber auch den Venen des Gehirns (Sinusvenen Thrombose).

Sollten in der Familie – insbesondere bei Angehörigen 1. Grades - Thrombosen / Lungenembolien, Herzinfarkte, Schlaganfälle einschließlich anderer Gefäßverschlussereignissen in jungen Jahren (< 50 Jahre) aufgetreten sein, ist eine Abklärung des Thromboserisikos dringend anzuraten und die Verhütung anzupassen bzw. das individuelle Thromboserisiko genau zu überprüfen.


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