Prä-Eklampsie / HELLP - Syndrom
Bluthochdruck - Erkrankungen treten in 6 – 8 % aller Schwangerschaften auf und sind für Rund ein Viertel der Neugeborenen Sterblichkeit bis zum 7. Tag nach Entbindung verantwortlich bzw. stehen in Europa an 2. Stelle der mütterlichen Todesursachen. Präeklampsie und das HELLP- Syndrom - früher auch unter dem Begriff „Gestose“ zusammengefasst - sind für Mutter und Kind potenziell lebensbedrohliche Sonderformen dieser Schwangerschaftsinduzierten Krankheitsbilder und entwickeln sich bei etwa zwei Prozent aller Schwangerschaften. Die Ursache einer Prä-Eklampsie oder eines HELLP- Syndroms ist bisher nicht sicher geklärt aber hat mit großer Wahrscheinlichkeit Ihren Ursprung im Bereich des Mutterkuchens. Dabei spielen vermutlich bereits in der Frühschwangerschaft eine gestörte Entwicklung und ein fehlerhafter Ausbau des Mutterkuchens eine entscheidende Rolle. Nach einer Prä-eklampsie / einem HELLP-Syndrom ist auch das Risiko für das Auftreten anderer Bluthochdruckerkrankungen in der Schwangerschaft erhöht.
Dabei besteht nach einer früh eingetretenen Prä-eklampsie vor der 28. SSW ein deutlich höheres Wiederholungsrisiko als dies nach Ereignissen, die sich zum Ende der Schwangerschaft entwickelt hatten der Fall ist:
≤ 28. SSW ⇒ 38,6 %
29.-32. SSW ⇒ 29,1 %
33.-36. SSW ⇒ 21,9 %
≥ 37. SSW ⇒ 2,9 %
Bei besonders schweren Verläufen besteht ein annähernd 50 %iges Wiederholungsrisiko! Im Einzelnen werden die Wiederholungsraten von der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe wie folgt eingeschätzt:
nach Präeklampsie: Wiederholungsrisiko: 11,5- 27 %
nach 2 Präeklampsie: Wiederholungsrisiko: ≈ 32 %
nach Schwangerschaftsbluthochdruck (SH)
Risiko für erneutenSH: 16 – 47 %
Risiko für Präeklampsie: 2 – 7 %
nach HELLP-Syndrom: Wiederholungsrisiko HELLP-S: 12,8 %
nach Eklampsie: Wiederholungsrisiko Eklampsie: 2 – 16 %
nach Eklampsie: Risiko für Präeklampsie: 22 – 35 %
Wann sollte eine Abklärung erfolgen?
Die Abklärung sollte insbesondere im Hinblick auf das Wiederholungsrisiko nach einem HELLP- Syndrom und des Schweregrades bei einer zurückliegenden Prä-eklampsie erfolgen. Hierzu zählen auch Ereignisse die vor der 32. SSW auftraten oder mit einer Wachstumseinschränkung des Kindes einhergingen.
Die Weitergehende Abklärung setzt sich aus 4 Teilbereichen zusammen:
- autoimmune Erkrankungen
- erworbene und erbliche Gerinnungsstörungen
- Störungen der mikrozirkulatorischen Blutflusseigenschaften
- immunologische Beurteilung