Thrombose und Tumorerkrankung


Neben Infektionen und Blutungen gehören thromboembolische Ereignisse zu den häufigsten Komplikationen bei bösartigen Tumorerkrankungen. Rund 15% aller Krebspatienten entwickeln im Verlauf ihrer Erkrankung Symptome einer Thrombose, wobei die Rate unerkannter Thrombose unter Verwendung geeigneter Screeningverfahren deutlich höher liegt. Zudem sind Medikamente zur Behandlung einer Thrombose häufig bei Tumorpatienten weniger effektiv und damit das Risiko einer erneuten Thrombose sehr hoch.

Das Thromboserisiko ist während der Tumor Behandlung im Rahmen der Chemo-, Hormon- oder Radiotherapie besonders hoch. Bei Frauen mit gynäkologischen Tumorerkrankungen einschließlich Brustkrebs treten 90 % aller diagnostizierter Thrombosen während der Erstbehandlung des Tumors auf. In den Statistiken zur Todesursache stehen tödliche Thrombosen, Embolien und hier insbesondere Lungenembolien an erster Stelle zahlreicher Tumorerkrankungen.

Eine regelmäßige Überwachung des individuellen Thromboserisikos im Verlauf der Tumorerkrankung und Behandlung kann lebensverlängernd sein und die Lebensqualität deutlich verbessern.

Frauen mit einer neuaufgetretenen Thrombose dürfen einige Hormonabhängige Tumorbehandlung nicht ohne weiteres erhalten. Während der Chemotherapie muss eine Thromboseprophylaxe nicht selten angepasst und umgestellt werden, da nicht alle Gerinnungshemmenden Medikamente bei einer Krebsbehandlung wirksam sind oder ausreichend dosiert werden.


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